Politik

Die Regierung setzt darauf, dass die Leute in den ersten Monaten (und das ist ja auch mehr als wahrscheinlich, denn dazu bräuchte es in den meisten Betrieben Systemumstellungen) noch kaum Veränderungen zu sehen sein werden. Dadurch erhoffen sie sich, dass bei einer etwaigen Volksabstimmung das Thema für die breite Öffentlichkeit an Brisanz verloren hat.
Eins muss man ihnen ja lassen - sie sind vielleicht schlecht als Regierung aber im Abzocken der Öffentlichkeit ist das durchaus ganz großes Kino.

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So wahr, so wahr.

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https://derstandard.at/2000082829373/Heftige-Lobbyschlacht-vor-Abstimmung-ueber-neues-EU-Copyright

Wollens jetzt das Internet zensieren?
K.A. von Internet, diese Kasperln.
Was jammern die Verleger? Reichen denen die 50 % Spaltenbreite umfassenden Werbebanner no ned??

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Jetzt haben sie auf ihren Seiten schon diesen elendigen Adblock-Schutz und dann beschweren sie sich jetzt noch über Urheber?
Leider können hier die Leute nicht auf die EU schimpfen, den schon in mehreren Ländern gibt es Gesetze dafür oder wurde es zumindest versucht, auch innerhalb der EU.

Da hängen ja auch gewisse Künstler und Firmen mit drin, die Rechteverwerter. So wie die Typen damals in Ö mit ihrer Forderung nach Festplattenabgabe - warum soll ich für etwas zahlen, das ich THEORETISCH könnte? Krank, kranke Scheiße. Warum soll ich aufkommen für das Einkommen von was weiß ich, Bildhauern, Schauspielern, Musikern, Bands, Autoren, die mich Nullkommajosef interessieren?!?!?!
Die Koffern sollen froh sein, dass wer Werbung macht für sie auf YouTube zB, da gibt’s geil geschnittene Videos von Sabaton mit dazupassenden Szenen aus Killzone zB, genau solche kreativen Dinge wären durch sowas gefährdet.

Copyright-Richtlinie ohne Mehrheit im EU-Parlament

Das Europaparlament hat Plänen zur Reform des EU-Urheberrechts mit den umstrittenen Upload-Filtern vorerst eine Absage erteilt. Die Abgeordneten stimmten heute in Straßburg dagegen, dass die Verhandlungen über die aktuelle Gesetzesfassung in die nächste Runde mit den Mitgliedsstaaten gehen.

Stattdessen wird sich voraussichtlich im September noch einmal das Parlament mit dem Entwurf befassen und Änderungen beschließen. Die Abgeordneten könnten ihn dann auch verwerfen. 318 Abgeordnete stimmten gegen den Entwurf und 278 dafür.

Umstrittene Upload-Filter

Zu den Reformvorschlägen gehört, dass Onlineplattformen wie YouTube künftig schon während des Hochladens der Inhalte prüfen müssen, ob diese urheberrechtlich geschützt sind. Technisch möglich wäre das mit Upload-Filtern, einer speziellen Software.

Außerdem geht es um die Einführung eines Leistungsschutzrechts (LSR) in der EU. Danach sollen Plattformen wie Google künftig nicht mehr ohne Weiteres Überschriften oder Ausschnitte von Pressetexten anzeigen dürfen. Sie benötigten eine Erlaubnis und müssten gegebenenfalls dafür zahlen. Kritiker sehen in den Plänen eine Gefahr für das freie Internet.

Quelle: www.orf.at

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Gut so. Den Schas braucht niemand. Und super, wenn sich Verlage und Rechteverwerter gg. Kapitalismus aussprechen. Muhahahaha. Soooo glaubwürdig. :face_with_symbols_over_mouth:

318 zu 278 ist jetzt keine große Mehrheit, aber zum Glück sitzen sie viele Leute im Europaparlament, denn so viele Leute kann man nicht bestechen ohne Insolvenz anzumelden. :sweat_smile:

Interessant finde ich immer das Abstimmungsverhalten unserer Abgeordneten. Darüber wird zu selten berichtet, dabei wäre das für die nächste Wahl doch eigentlich entscheidend. Also: Die ÖVP (5 Abgeordnete) hat für die Richtlinie gestimmt, die SPÖ (5) und Grünen (3) dagegen. Die FPÖ (4) hat sich enthalten, die NEOS (1) war nicht anwesend.

Interessant ist das Verhalten der FPÖ:

Die FPÖ enthielt sich der Stimme für oder gegen die Pläne. Dabei hatte der freiheitliche Delegationsleiter im EU-Parlament, Harald Vilismy, die Reform scharf kritisiert. „De facto wäre das eine anlasslose Massenüberwachung mit dem potenziellen Risiko des Missbrauchs dieser Technologie, auch über den intendierten Zweck hinaus. In Abwägung mit den Interessen der Internetuser halten wir diese Maßnahme für falsch“, schrieb Vilimsky in einer Aussendung vergangene Woche. Bei dieser Kritik blieb die FPÖ gegenüber der STANDARD. Eine Erklärung, warum es zur Enthaltung statt einer Ablehnung kam, gab es jedoch nicht. (Quelle)

Reden und Handeln sind also zwei ganz verschiedene Dinge.

Im Sommer soll weiterverhandelt werden … man denkt sich seinen Teil dazu, offenbar ist wenig Aufmerksamkeit gewünscht.
Und alle Zeitungen, die meinen, für online-Artikel Cash verlangen zu müssen, pleite sollen’s machen.
Und Steuern in ordentlicher Höhe für Facebook und Co. sind eine Sache, eine solche Zensur und Überwachung etwas ganz anderes. Und keiner soll kommen und von Ausbeutung der ormen Zeitungen und Künstler faseln durch die pösen fremden Konzerne, das kann man auch regeln, nur ist die Politik dafür zu feige. Wer ist denn zB ganz geil auf eine solche Regelung? U.a. die BILD. Jaja.

Dein Ernst?

Hab ich mir auch gerade gedacht warum soll man kein Geld mit Onlineartikeln verdienen. @anon36186958 überlegt dir lieber ob du nicht zum Beispiel SHOCK2 VIP werden willst und damit auch hier dieses Forum am Leben erhältst!

Ja, mein Ernst, wenn eine Zeitung ohne sowas nicht überleben kann, dann JA.
Kurier zB, die Zeitung ist in den letzten Jahren SO schlecht geworden, da soll ich dann für einen Artikel, für den ich vielleicht 4 min zum Lesen brauche, auch noch zahlen??? Wenn ich nicht mal für die Zeitung selbst zahlen würde?
Der Standard ist es mir wert, v.a. die online-Seite, alle anderen Zeitungen nicht. Vielleicht noch die SZZ.
Und natürlich ist meine Äußerung im Kontext dessen zu sehen, wie heuchlerisch und verlogen diese Verleger und Künstler agieren und unterschwellig suggerieren, man würde sie ausbeuten und wäre ganz pöse, weil man was über google sucht. Die gleiche Heuchlerei wie damals bei der Festplattenabgabe.

Das kommt auch noch, aber das Board hier ist für mich wieder was ganz anderes und aus großer Privatinitiave entstanden und ohne Verlagshaus im Hintergrund.

So mal zusammengefasst: du magst keine Werbung auf Onlineseiten und du versteht es auch nicht wenn für Artikel Geld verlangt wird. Wie bitte soll sich dann eine (Online)zeitung finanzieren?

Der Qualitätsschwund ist meiner Meinung eine direkte Folgeerscheinung der eingebrochenen Werbeeinnahmen in den Printmedien im Zuge der Wirtschaftskise vor knapp 10 Jahren. Um dennoch weiter Geld in die Kassne zu spülen suchten die Veralge nach alternativen Einnahmequellen. Die Zeitungen deutlich im Preis zu erhöhen hätte nicht funktioniert. Dann wäre die Auflage noch drastischer zurückgegangen als sie sowieso schon tat. Auf der anderen Seite wuchs die Nachfrage im Onlinesektor. Der funktioniert jedoch fundamental anders als der klassische Printmarkt. Hier gilt es möglichst schnell zu sein um die Leser bei der Stange zu halten. Daher werden Meldungen ohne weitere Recherche möglichst reisserisch veröffentlicht. Das damit auch viele Falschmeldungen oder bestenfalls Halbwahrheiten verbreitet werden ist nur logisch. Noch dazu muss die Aufmachung auch noch möglichst reisserisch sein. Das liegt wiederum daran, dass es die verbreitete Meinung gibt, dass im Netz alles gratis ein muss. Der Verlag also auf Klickzahlen und den damit verbundenen Einnahmen aus der Onlinewerbung angewiesen. Der Standard war lange Zeit jedoch das einzige Onlinemedium (wurde als eigene Sektion getrennt von Print geführt) das sich durch die Werbeeinnahmen tatsächlich komplett ausfinanzieren konnte. Durch den vermehrten Einsatz von AdBlockern funktioniert aber auch bei denen dieses Konzept nicht mehr. Daher gehen jetzt immer mehr dazu über Artikel hinter Paywalls zu “verstecken”.
In meinne Augen nicht der schlehctete Weg - allerdings nur dann, wenn es in weiter Folge auch wieder zu gestigerter Qualität führt. Funktionieren wird so ein Konzept auch nur bei Zeitungen die ein gewisses Maß an journalistischer Kompetenz an den Tag legen. Reisserische Blätter wie Österreich und Krone bedienen vorangig ein Publikum das sicher nicht in ausreichender Zahl berteit wäre für Onlinejournalismus zu bezahlen. Etwas in die Zukunft gedacht könnte das zu einer deutlicheren Spaltung zwischen Boulevard- une "Qualitäts-"Zeitungen führen. Denn während erstgennante immer reißerischer und oberflächlicher werden - also die nierdrigsten Instinkte der Menschen ansprechen, so wird sich die Qualität auf Sieten der Zweitgenannten wieder erhöhen. Allerdings werden beide nicht mehr auf eine Einnahmen der Vergangenheit kommen, was wohl auch zu weiteren Auflösungen oder Konkursen führt.

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Vilimsky ist in den letzten Tagen von Zeitung zu Zeitung gefahren und hat Interviews gegeben in denen er sich dagegen ausgesprochen hat. Am Abstimmungstag wusste er plötzlich nichts mehr davon.

Noch schlimmer finde ich aber die NEOS. Die haben das Ergebnis auf ihrem offiziellen Twitter Account gefeiert und geschrieben „Wir kämpfen weiter für die Freiheit, für Memes und Satire“. So ganz ernst scheint man es mit dem Kampf nicht zu meinen, wenn man sich nicht mal die Zeit nehmen kann zur Abstimmung zu gehen.

Man darf bei den NEOS nie vergessen , dass sie eigentlich einem Projekt des Industriellen Peter Haselsteiners entsprungen sind. Auch ein Großteil der aktuellen Parteifinanzierung kommt von dieser Seite. Daher darf es niemanden verwundern wenn die NEOS vorrangig im Interesse der Konzerne agieren. Ehrlich gesagt haben sie das auch nie verheimlicht - insofern man ihnen genau zuhört beziehungsweise ihre Programme liest.
Sie treten zwar als aktive Opposition auf, sind der Linie der (klassichen) ÖVP jedoch sehr nahe. Kritisieren zum Beispiel zwar die Art und Weise wie der 12-Stunden-Tag umgesetzt wird, betonen aber in fast jeder Podiumsdiskussion das sie die grundsätzliche Richtung sehr begrüßenswert halten. Daher ist es auch kein Wiederspruch, dass sie für diese Einführung gestimmt haben.

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Ich denke, dass genau diese reißerische Aufmachung der Medien die Bevölkerung für den Populismus sensibilisiert hat. Das Internet hat die Medienlandschaft auf globaler Ebene verändert und somit haben viele Länder Probleme mit populistischen Tendenzen. Die Menschen schlagen auf reißerische Themen extrem an und die irrtümliche Verbreitung von Halbwahrheiten und Lügen ebnete den Weg für Fake-News, die die Verbreitung dann gezielt einsetzen.

Der Onlinestandard hat die selben Qualitätsansprüche wie die Österreich. :smiley:

Grauenhaft.

Ganz besonders im Vergleich zur Zeitung.
Die Artikel in der Tageszeitung sind gut geschrieben und recherchiert. Wenig Rechtschreibfehler und man bekommt was für sein Geld.

Der Onlineauftritt wird immer schlimmer. Sätze die mitten drunter abbrechen, Rechtschreibfehler en masse, Artikel die der genannten Quelle widersprechen,…

Dafür ist mir jeder Cent zu schade (sogar die Sekunde um den Adblocker abzuschalten).

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  1. Falsch, mir geht nur Werbung auf den Sack, die zT die Seite blockiert, was immer wieder vorkommt, oder Werbung, die 50 % des Screens einnimmt
  2. Ich hab nicht mal den Ad Blocker aktiviert
  3. Der Standard verlangt auch kein Geld für online-Artikel
  4. Wenn für einen online-Artikel vglw. mehr Geld verlangt wird als für ein Expl. der Zeitung selbst, ist es absurd

“Das hat man eh in Deutschland bei der Debatte um das Leistungsschutzrecht gesehen. Die Verlage wollten Geld von Google für eine Leistung auf die sie angewiesen sind, Google hat daraufhin die Seiten nicht mehr indiziert, die Verlage haben geheult.”

https://derstandard.at/2000082871963/EU-Parlament-erteilt-Urheberrechtsreform-mit-Uploadfiltern-vorerst-eine-Abfuhr