Ich mein ja nur, weil nach der letzten, endgültigen Bundespräsidentenwahl furchtbar geschimpf wurde. Und zwar über die vdB Gegner, die Parolen wie “Nicht mein Präsident” veröffentlichten.
Da war dann gleich die Rede von Anti-Demokratie, Katastropfe, Pfui Teufel. Und genau die Leute, die sich darüber echauffiert haben, gehen heute gegen die Regierung demonstrieren.
Absolut richtig. Aber, Hand aufs Herz, ich konnte in den vergangen beiden Jahrzehnten nicht den Eindruck gewinnen, dass irgendeine andere Regierung anders gewirtschaftet hätte…
Hand aufs Herz, doch, andere Regierungen haben anders gewirtschaftet. Ganz anders. Eine derartige Katastrophe an Regierung gab es… naja, beim letzten mal Schwarz-Blau halt.
Man muss halt der ganzen Geschichte eines lassen, Sebastian Kurz hat es erfolgreich geschafft, dass die brennende Themenkreise, Innen und Außen, deren Ressorts von der ÖVP geleitet wurden (nebenbei ein Ressort von ihm persönlich) und die von nicht wenigen als einen einzigen Scherbenhaufen beurteilt werden, vollkommen der SPÖ anzulasten waren. Das ist eine tolle Leistung gewesen, muss man ihm schon lassen.
Das sich letztere in eine Opposition gegen sich selbst begeben, ja das ist wirklich eine SPÖ Leistung. Wenn man sich dann die NEOS ansieht, die gegen das legistisch furchtbare Arbeitszeitgesetz schimpfen und dann aber dennoch zustimmen und die JETZT, deren einzige Bewegung darin besteht, auseinanderzufallen… dann verstehe ich ja sogar die Zustimmung für diese Regierung. Kann ja im Grunde gar nichts falsch machen.
Ok, damit wir uns da verstehen: Ich bin auch gegen die aktuelle Regierung. Ich habe sie in keiner Form gewählt, also weder die eine, noch die andere Regierungspartei.
Aber, und darum geht es mir eigentlich, ich kanns nicht mehr hören, wenn ein Kurz oder ein Strache den schwarzen Peter für alles hinzudividiert bekommen, das derzeit in Österreich falsch läuft.
Vieles, von dem was momentan auf uns bürdet, sind Altlasten, die ganz andere Regierungen hinterlassen haben. Und es gibt durchaus Kreise, die an gar nichts, das die aktuelle Regierung leistet, ein gutes Haar lassen wollen. Mit Betonung auf wollen. So gehts meines Erachtens auch nicht. Das ist astreines Schwarz/Weiss-Denken. Und das tut bekanntlich niemals gut.
Jetzt haben wir diese Regierung nun einmal, jetzt müss ma halt schauen, dass wir gemeinsam das Beste draus machen. Zusammen arbeiten. Nicht nur sudern. Und schauen, dass wir es bei der nächsten Wahl halt anders machen, wenn wir das so wollen.
Ich verstehe deine Punkte und deine Ansichten zu dem Thema. Muss aber bei dieser Regierung sagen, dass ich persönlich es absolut nachvollziehen kann, dass man direkt nach Amtsantritt auf die Straße marschiert. Denn hier wurden Posten mit Leuten besetzt die bereits mit diversen Aussagen klargestellt haben, wes Geistes Kind sie sind.
Zum Beispiel hat Herr Kickl, damals vor der letzten Großdemonstration gegen Schwarz/Blau frisch die Forderung heraus posaunt, dass er Flüchtlinge “konzentriert” halten möchte. Und wenn solche Aussagen getätigt werden, dann muss ich nicht erst warten auf die ersten Gesetzesentwürfe.
Generell finde ich es sehr schade, dass Demonstrieren in Österreich einen relativ schlechten Ruf hat. Schließlich ist es eines der wichtigsten Werkzeuge die wir als Bevölkerung haben, um “Stellung zu beziehen”. Nicht hin zu gehen weil es eh nichts bringt, ist genau das Problem. Denn Demonstrationen können natürlich erst ab einer gewissen Teilnehmerzahl Druck aufbauen. Und gesellschaftlicher Druck, sei dies nun durch Demos oder andere Wege kann und hat schon viel bewirkt. Das darf man nicht unterschätzen, auch wenn mittlerweile eine Großzahl der Bevölkerung zu bequem geworden ist auf die Straße zu gehen. Je mehr Leute demonstrieren gehen, desto mehr Leute sehen sie sind nicht allein mit ihrer Meinung und gehen das nächste mal vielleicht auch mit.
Ich kann es nur jedem empfehlen sich einmal selbst ein Bild von solchen und ähnlichen Demonstrationen zu machen. Besonders wenn man sich des öfteren die Frage stellt ob in diesem Land wirklich alle verrückt geworden sind. Hilft einem oft wieder etwas positiver in die Zukunft zu blicken.
Ich finde es wirklich genial und bedenklich zugleich, dass man mit einer “Flüchtling ersticht Mädchen”- Geschichte (ob war oder nicht) so polarisieren kann. Da geht es echt ärger zu als bei einer Wall of Death am Rock am Ring.
Man sieht einfach, was für eine wohlstandsgenährte- verwahrloste und verfettete Gesellschaft wir sind, dass wir uns darüber den Mund zerreißen. In Afrika und Vorderasien kommen jedes Jahr durch irgendwelche Kriege oder Katastrophen Millionen um und wir zerreißen uns wie alte Senioren à la “Host scho g’hert?!” das Maul über etwas das in AT auch täglich passiert und nach 72 Stunden haben wir wieder etwas anderes.
Ich kann dir schon sagen, warum ich nicht gerne auf Demonstrationen gehe. Weil auch ich Leute kenne, deren Lebensinhalt es zu sein scheint, bei jeder mitzumachen. Das sind nicht selten irgendwelche Wichtigmacher und Extrem-Alternativlinge, die grundsätzlich gegen alles sind und die sich daraus noch einen Sport machen. So etwas stößt mich ab und ich will damit eigentlich nichts gemein haben.
Ich bin mir dessen bewusst, dass es sich dabei eindeutig um ein Vorurteil handelt, aber auch ich bin nur ein Mensch und auch auf mich hinterlässt das Eindruck.
Ansonsten: Ich bin mir nicht sicher, wie deutlich ich formuliert habe, dass Demonstrationen nichts bringen sollen. Sollte ich es wirklich derart hart formuliert haben, dann nehme ich es zurück. Dass Demonstrationen durchaus etwas bringen können, wissen wir seit den Hainburger Donau-Auen. Also so ist es dann wieder nicht.
Aufs aktuelle bezogen oder allgemein?
Die Merkel hat nämlich wohl mehr in ihrer Amtszeit getan als die meisten Politiker zusammen. Und das kann man jetzt positiv wie negativ sehen.
Aktuell mein ich. Wie lang ist die Merkel jetzt in Amt und Würden? Fühlt sich an wie 50 Jahre. Klar, dass da nicht die ganze Zeit Stillstand herrschen kann.
Aber im Augenblick wirkt die Deutsche Kanzlerin etwas gehemmt.
Taktik. ähnliches Szenario wie damals als er die „alte ÖVP“ und die SPÖ niedergemacht hat, mit Sachen die eigentlich er (oder seine Leute) selber verbockt hat. Jetzt schweigt er zu allen schwierigen Themen, damit nur die FPÖ’ler ihr Fett wegbekommen (und wenigstens die sind ja alle im Minus Bereich)… die FPÖ wird sich dann am Ende selber gegen die Wand fahren. SPÖ und die anderen tun das ja leider eh von selber… und am Ende ist er bei der nächsten Wahl der strahlende Sieger und kann die aktuelle unpackbare Scheiß Politik die nur seinen Freunden und ihm selbst hilft weiter ausbauen… evtl mit noch mehr Macht.
Der Kerl ist IMO sau gefährlich und einfach von vorne bis hinten verlogen, falsch und ein riesiges Arschloch.
Schade das die meisten das nicht sehen und dem „netten jungen Burschen“ auch noch ihren Zuspruch geben…
Wär bei der Demo morgen gern dabei… von Tirol aus aber leider etwas weit
Man muss, um sich in der Politik hochzuarbeiten, eine Menge Ärsche rimmen. Deshalb hat man auch die ärgsten unfähigen Schleimbeutel in der Politik. Einmal an der Spitze alle Po-Löcher durchgelickt, sind sie unfähig, sich gegen andere durchzusetzen, weil sie nur Kuschelkurs gefahren haben.