Gewinnspiel: Wir verlosen 30 Kinotickets für den Star Wars-Fanfilm Regrets of the Past

Also zuerst mal auch von mir noch mal ein Dankeschön für die Karten! :yellow_heart:

Ich hatte heut echt Spaß im Kino. Ehrlich gesagt, hab ich mit dem Schlimmsten gerechnet und wurde so voll positiv überrascht. Das österreichische Deutsch, Jedis in der Uni Wien (aus den Mistkübeln im Hof haben sie Hologrammstatuen gemacht! XD) und Stormtrooper, die wie Kühe auf der Alm, in den Alpen herumstürmen, haben durchaus auch die Lachmuskeln gefordert. Aber die Spezialeffekte fand ich z.B. überraschend gut. Ähnlich ging es mir mit den Kostümen. Ich war auf jeden Fall gut unterhalten und hatte einen netten Abend mit meiner Begleitung.
Der Film war leider ein bissi kurz und das Ende sehr offen. Hat aber schwer nach einer Fortsetzung ausgesehen. :wink: Weiß jemand was dazu?

Meine Begleitung und ich saßen übrigens mitten unter der Crew. Neben uns war der Stuntman von Darth Vader, der uns dann noch folgendes erzählt hat: Das Kostüm hat ihn total bewegungsunfähig gemacht. Bei einer Szene, in der er mit beiden Händen kämpfen sollte, konnte er deshalb die Schwerter nie richtig überkreuzen, weil die Arme nicht so weit zusammengingen. Tja, worauf man so alles achten muss. :joy:

(Audio-)Visuell gar nicht schlecht aber die österreichische Sprachfärbung geht bei einem Star Wars Film nicht. Da bin ich gespannt wie die englische Version wirkt.
Ist zwar hart aber aber schauspielerisch ists halt ein Fanfilm, bei dem die Aufmachung schon einen Schritt weiter ist.

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Insgesamt war ich vom Film sehr angetan. Man muss sich halt immer vor Augen halten, dass es sich letzten Endes (mehr oder weniger) um einen Amateurfilm handelt. Zumindest um einen nichtkommerziellen Fanfilm.

Ich bin Mitglied des VÖFA (Vereins Österreichischer Film Amateure) und hab dementsprechend schon viel mit der Materie zu tun gehabt und sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene unüberschaubar viele Amateurfilme gesehen.

Und Regrets of the Past ist diesbezüglich wirklich eine sehr große, sehr positive Ausnahmeerscheinung.

Was mir vor allem gefallen hat, ist die musikalische Untermalung. Hätte mich nach der Vorstellung jemand gefragt: “Hey, wie hat dir die Musik gefallen?”, dann hätte ich wohl geantwortet: “Welche Musik?”

Ich meine, dies ist das größte Kompliment, das man einem Soundtrack aussprechen kann. Dass er einem (bewusst) überhaupt nicht aufgefallen ist. Er soll die Handlung ja unterstützen, nicht übertönen. Während des Filmes hab ich mir immer mal ein paar Sekunden Zeit genommen, und ganz zielgerichtet auf die musikalische Kulisse geachtet. Da ist mir aufgefallen, wie ausgefeilt und pompös diese ist. Wenn man dann wieder in den Film eintaucht (und ja, das war bei diesem Streifen gut möglich), geht der Soundtrack wieder unter.

Zur schauspielerischen Leistung möchte ich noch ein paar Worte verlieren: Ich bin ausgebildeter Schauspieler, der das Handwerk wirklich von der Pike auf gelernt hat. Trotzdem (oder gerade deswegen) habe ich mir vorgenommen, mich nicht auf diesen cinematischen Aspekt zu konzentrieren, sondern den Film als Gesamtwerk auf mich wirken zu lassen. Leider war die darstellerische Leistung - und da schließe ich mich durchaus meinen Vorrednern an - stellenweise (amateurfilmtypisch) wirklich unterirdisch.

Die Schauspieler in Regrets of the Past, haben, abgesehen von wenigen Ausnahmen, die typischen Laienfehler begangen. Gut möglich, dass man sich zwar rhetorisch etwas gebildet hat (phonetisch und vom ductus her, wars ja größtenteils einwandfrei (von der stark österreichsichen Klangfarbe mal abgesehen)), aber das Spiel an sich war wirklich laienhaft.

So, jetzt hab ich Text, den sag ich jetzt mal ein bissl moduliert und rhetorisch gefeilt herunter. Jetzt bin ich fertig, der Andere ist an der Reihe und ich werd ganz schnell, ganz privat.

Das Problem: Solange man Text hat, also etwas zu tun, ist man auch die Figur, die man darstellt. Danach macht man einfach irgendwas und wartet, bis man dialogtechnisch wieder an der Reihe ist.

Schauspielerei ist nicht einfach “gut Dialoge aufsagen”, Schauspielerei, das ist eigentlich das, was man tut, wenn man eigentlich nix zu tun hat.

Der Einzige, der das in Regrets of the Past realisiert zu haben scheint (zumindest ansatzweise) war der Darsteller des Pash. Der hat auch zwischen Dialogen mit Mimik und Gestik gearbeitet. Die Hauptdarstellerin war derweilen richtig süß, so sehr, wie sie verzweifelt darum gekämpft hat, schauspielerisch eine gute Figur zu machen.

Ganz, ganz mies war leider der Autor des Films.

Schade eigentlich, denn mit ein wenig Coaching eines Schauspieltrainers, der auch weiss, was er tut, hätte in dieser Richtung sehr vieles sehr viel besser sein können. Obwohl sich Talent natürlich nicht trainieren, coachen oder lernen lässt.

Aber lassen wir das: Alles in allem war es eine Glanzleistung, was da Menschen wie du und ich auf die Beine gestellt haben. Hab der Crew im Anschluss an den Film auch meine Hochachtung ausgesprochen. Und zwar von ganzem Herzen.

PS: Dass dieser Film “No Budget” ist, nehm ich denen aber nicht ab. :wink:

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Perfekt formuliert was meiner Freundin genau so aufgefallen ist. Ich bin da um einiges blinder…

Könntest du noch ein wenig ausführen welche Anfängerfehler du meintest?

Was ich mutig für einen Amateurfilm fand war mit Kindern zu drehen. Hat aber ganz gut funktioniert, wobei es der Bub besser drauf hatte (auch als sein erwachsenes Alterego ;))

Ich will dabei aber überhaupt nicht gemein sein, sie haben da für einen Amateurfilm tolle Arbeit geleistet.

Du bist Schauspieler als Brotberuf? Kann man dich wo sehen?

Naja, ich hab ja “Laienfehler” geschrieben und nicht “Anfängerfehler”. Laien wiederholen, wenn man sie nicht darauf aufmerksam macht und nicht mit ihnen an einer Besserung arbeitet, die Fehler auch, wenn sie 30 Jahre auf der Bühne stehen.

Ich bin eigentlich schon ein bisschen darauf eingegangen. Das Problem ist, dass nicht geübte und nicht ganz so talentierte Schauspieler häufig den Fehler begehen, nur dann in der Rolle zu sein, solange sie “in Aktion” sind. Das heisst, sprechen sie Text oder sind sie sonst irgendwie “an der Reihe”, dann spielen sie (so gut sie eben können). Sobald sie damit “fertig” sind, werden sie privat. Das heisst, sie sind nicht mehr in der Rolle und vergessen darauf, dass man sie auch jetzt noch auf der Bühne oder im Film sehen und wahrnehmen kann.

Es ist unglaublich schwierig in Worte zu fassen, deshalb auch die vielen Gänsefüßchen. Schauspielen ist Gefühlssache und keine Technik, die man sich ohne weiteres aneignen oder antrainieren kann. Es hat auch viel mit Erfahrung zu tun.
Man muss auch dann etwas tun, wenn man nichts zu tun hat.

Ich kann es nicht besser formulieren.

Zu meiner Vita:

Ich habe nach dem Gymnasium eine Schauspielschule besucht. Ich habe die Prüfungen (Eignungsprüfung, Kontrollprüfungen und die Diplomprüfung) vor der sogenannten Paritätischen Komission (die “Schauspielergewerkschaft”) abgelegt.

Danach hatte ich mehrer Engagements in oberösterreichischen Theatern. Allerdings war ich mit dieser Art von schauspielerischer Tätigkeit schnell unzufrieden. Es war mir irgendwie zu wenig kreativ.

Ich hab mich dann in die freie Szene abesetzt und auch viel mit Jugendlichen gearbeitet. Nebenbei habe ich für mich und Kollegen Stücke und Kabarettprogramme selbst geschrieben und zur Bühne gebracht.

Um die Jahrtausendwende kam dann der große Schicksalsschlag: Aufgrund einer sehr schweren psychischen Erkrankung musste ich in die Invaliditätspension. Das heisst, Schauspielerei als “Brotberuf” kann ich mir seitdem abschminken. Ich bin ganz offiziell Invalide.

Da für mich die Schauspielerei aber nie Beruf, sondern immer Berufung ist, war und immer sein wird, habe ich nicht und werde ich nicht aufhören, vor die Kamera und auf die Bühne zu treten.

Bis zum heutigen Tag schreibe ich vorwiegend Solo- und Gruppenkabaretts für mich und Kollegen und toure damit durch Österreich. Natürlich non-profit, weil mein Geld bekomm ich ja mittlerweile vom Staat.

Wenn du Kostproben sehen von mir und meinem Schaffen sehen möchtest, besuchst du am Besten meine Website www.manfredriegler.at

Die Seite ist jetzt seit ein, zwei Monaten nicht mehr upgedatet worden, das hab ich mir aber für die nächsten Tage dringend vorgenommen, weil mein jüngstes Werk vor zwei Tagen Vorpremiere gefeiert hat und womöglich bald die ersten Fixtermine folgen werden.

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