Originally published at: EA, Bethesda und Take Two über die Zukunft der Videospiele - SHOCK2
Anlässlich des aktuellen Geschäftsberichtes sprach EA-Chef Andrew Wilson über seine Prognose im Hinblick auf die Zukunft der Videospiele.
Wilson gab an, dass der Vertrieb von Videospiele sich über kurz oder lang den aktuellen Modellen anderer Medien wie Film oder Musik annähern wird. Videospiele werden in Zukunft nicht mehr an eine bestimmte Plattform gebunden sein, sonder unabhängig von der verwendeten Hardware gespielt werden können.
Wir planen für die Zukunft
"Wir sehen eine Welt, in der Spiele nicht mehr an ein Gerät oder die CPU oder GPU gebunden sind; wir sehen eine Welt, in der sie sich über Plattformen, Geschäftsmodelle und Regionen erstrecken. Der technische Fortschritt von Cloud-Computing, Cloud- und Streaming-Services werden den Mauerfall beschleunigen", so Wilson.Diese Vision unterscheidet sich natürlich drastisch vom traditionellen Spielerlebnis, bei dem Videospiele, die für eine bestimmte Plattform gekauft werden, nur auf einer speziellen Hardware gespielt werden können. Laut Wilson hat Electronic Arts in letzter Zeit einige organisatorische Änderungen vorgenommen, um das Unternehmen auf eine Zukunft vorzubereiten, in der Spiele auf jedem beliebigen Gerät gespielt werden können.
EA betreibt mit Origin-Access bereits ein Abo-Service und laut Wilson spielen Abonnenten im Durchschnitt auch mehr Spiele, verbringen mehr Zeit in Spielen und geben insgesamt auch mehr Geld aus. Die Herausforderung eines solchen Abo-Service ist es, die Leute dazu zu bringen, sich anzumelden. Um die Attraktivität eines solchen Dienstes zu erhöhen und die Leute längerfristig an einen Dienst zu binden, muss man neue Spielerlebnisse schaffen und einen Backkatalog mit überzeugenden Inhalten erstellt. EA plant zudem nicht nur eigene neue Spiele zu entwickeln, sondern auch neue Inhalte, Talente und IPs zu erwerben. Ein Geschäftsmodell, das dem der Streamingdienste Netflix oder Amazon Prime Video sehr ähnelt.
Schon seit Längerem ist bekannt, dass EA an einem Streaming-Dienst arbeitet. Erste Details zu dem auf Project Atlas getauften Projekt wurden bereits veröffentlicht.
Restriktionen müssen fallen
Neben Wilson, sehen auch Bethesda-Chef Pete Hines und Take-Two-Chef Strauss Zelnick weitere große Veränderungen auf die Videospielbranche zukommen. Dazu gehört auch plattformübergreifendes Spielen und plattformübergreifende Entwicklung. Die bisher bestehenden geschlossenen Systemwände werden fallen.Wie Hines in einem Gespräch im Zuge der PAX Australia angibt, sieht er eine Zukunft, wo Spieler ein Videospiel kaufen und es auf jeder beliebigen Plattform spielen können: “Spieler werden entscheiden können, ob sie ein Spiel auf Sony, Microsoft oder auf Googles Streaming-Dienst spielen möchten. Ich denke, dass es in Zukunft egal ist, für was sie sich entscheiden.”
“Die geschlossenen Systemwände fallen, und sie müssen”, meint Zelnick in einem Interview. “Streaming wird diesen Fall noch beschleunigen. Wir sind alle für die Verbraucher da. Wenn Sie Regeln aufstellen, die den Verbrauchern nichts bringen, aber der Meinung sind, ihr Unternehmen würde davon profitieren, irren Sie sich. Die Verbraucher werden entscheiden. Wenn es ihnen nicht gefällt, gehen sie woanders hin. Wir müssen darauf achten, was der Verbraucher will.”
Zukunftsmusik?
Auch Sony und Microsoft arbeiten bekanntlich an eigenen Streaming-Diensten. PlayStation Now kann bereits heute auf der PS4 abonniert und gespielt werden. Microsoft scheint zwar derzeit noch einen Schritt hinterher zu hinken, Pläne für die Zukunft der Plattform Xbox nehmen jedoch langsam konkrete Formen an. Microsoft hat bereits bestätigt, an mehreren neuen Konsolen zu arbeiten, und eine davon - Xbox Scarlett - scheint eine reine Streaming-Plattform zu werden.Aber auch andere Konzerne wollen ein Stück von dem Kuchen haben. Der Streaming-Service Project Stream von Google steht bereits in den Startlöchern und zeigt anhand von Assassin’s Creed: Odyssey, dass man nicht zwingend eine Konsole benötigt, um aktuelle Videospiele spielen zu können.